Wandern

Baudenkmäler Kirchen und Kapellen

Prachtvolle und bodenständige, berühmte und spektakuläre Baudenkmäler erwarten Sie bei uns im Dreiländereck Bayerischer Wald. Aber auch Kleinode, die es aufzuspüren gilt wie einen sorgsam gehüteten Schatz. Oder gehen Sie den regen Missionstätigkeiten von einst und den Spuren des Mittelalters in unseren vielen Kirchen und Kapellen nach, bewundern Sie Kunstwerke und Zeugnisse tiefer Volksfrömmigkeit.

Kirchen, Kapellen und sakrale Bauten

Den regen Missionstätigkeiten von einst und den Spuren des Mittelalters gehen sie am besten in unseren vielen Kirchen und Kapellen nach – bewundern Sie Kunstwerke und Zeugnisse tiefer Volksfrömmigkeit. Oder gehen Sie einfach auf dem Kapellenwanderweg von Kapelle zu Kapelle – Sie werden staunen…

Katholische Pfarrkirche Philippsreut​

In der Ortsmitte von Philippsreut.

Kontakt
Kath. Pfarramt Haidmühle
Tel. 08556 / 498

Pfarrkirche in Mitterfirmiansreut

Die ersten Bestrebungen, in Mitterfirmiansreut eine Kirche zu errichten, fallen in die Zeit um 1907, als ein Kirchenbauverein gegründet wurde. Um auf den gravierenden „Kirchenmangel“ aufmerksam zu machen, bauten die Menschen im Winter 1911 sogar eine Kirche aus dem überreichlich vorhandenen Schnee. Von dieser „Schneekirche“ mit 2 Türmen und Platz für ca. 50 Menschen wurden Fotografien angefertigt und Artikel in Zeitungen (sogar in Amerika) veröffentlicht.
Trotz fortwährender Bemühungen der Bevölkerung um einen Kirchenbau, konnte erst im Sommer 1923 mit dem Bau begonnen werden, der im Jahr 1925 abgeschlossen wurde. Zwar hatte der Kirchenbauverein seit seiner Gründung beachtliche Geldmittel angesammelt; diese fielen in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg jedoch der Inflation zum Opfer, so dass die Bevölkerung trotz der Unterstützung des Bischöflichen Ordinariats neben der Übernahme der Arbeiten auch finanzielle Beiträge leisten musste.
Da die Kirche von Anfang an nur als Notkirche geplant und ausgeführt worden war, sah man sich schnell mit dem Problem der Vergrößerung konfrontiert. da die Gottesdienste teilweise so überfüllt waren, dass die Gläubigen in der Sakristei stehen mussten. 1932 war der Anbau von Presbyterium, Sakristei und Turm abgeschlossen. Dieser war ebenfalls von zahlreichen Schwierigkeiten begleitet gewesen. So ließ die Baugenehmigung zunächst auf sich warten und der Rohbau stürzte teilweise ein.
Nachdem die Kirche seit jeher nur ein Notgeläut besaß bzw. die im Jahr 1936 angeschaffte Glocke nicht dem vorhandenen Notgeläut harmonierte, sollte die Kirche nach dem 2. Weltkrieg endlich ein vollständiges Geläut erhalten. Nach einer Ausschreibung im Amtsblatt für das Bistum Passau beantragte die Kirchenverwaltung, Mitterfirmiansreut eine „aus den Gebieten jenweits der Oder-Neiße-Linie“ stammende und in Hamburg lagernde Leihglocke zuzuteilen. Daneben wurden 1951 bzw. 1952 von der Firma Perner in Passau eine weitere Glocke angeschafft. 1952 teilte das Ordinariat mit, dass Mitterfirmiansreut von den 20 im Bistum zur Verteilung kommenden Glocken aus den Ostgebieten eine 1504 gegossene und 585 kg schwere Glocke aus Bestwin nahe der polnisch-oberschlesischen Grenze erhalte. 
Mehr als ein halbes Jahrhundert rief diese Glocke die Gläubigen aus Mitterfirmiansreut und Umgebung zum Gottesdienst, bevor sie im Jahr 2010 wieder in ihre alte Heimat nach Bestwin in Polen zurückkehren konnte. Für Mitterfirmiansreut wurde  eine neue Glocke namens „Johannes“ gegossen. Sie wurde am 4. Juli 2010 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feierlich geweiht.
In den Jahren 1991 bis 1993 wurde die Kirche generalüberholt. Die Mittel hierfür stammten insbesondere aus der Erbschaft, die Maria Schnell aus Hinterfirmiansreut 1990 der Kirchenstiftung Mitterfirmiansreut hatte zukommen lassen.

Kontakt
Gemeinde Philippsreut
Tel. 08550 / 921 95 25
info@philippsreut.de

Bruder-Konrad-Kapelle im Ortsteil Alpe

Die Bruder-Konrad-Kapelle im Ortsteil Alpe wurde in den Jahren 1980/81 erbaut. Die Einweihung erfolgte am 20. September 1981. Die kleine Bergkapelle, die ausschließlich aus Spenden finanziert wurde, ist dem Hl. Bruder Konrad gewidmet, welcher aus dem Rottal stammte und 1934 heilig gesprochen wurde, da er zeitlebens ganz besonders die Tugenden der Nächstenliebe, Entsagung und Demut vorlebte und somit dem Zeitgeist seiner Ära widerstrebt hatte. Die Bruder-Konrad-Kapelle befindet sich im kleinen Weiler Alpe, der höchstgelegenen Ortschaft der Gemeinde. Für die zahlreichen Wanderer und Spaziergänger ist sie ein beliebter Ort zur stillen Einkehr und Besinnung.

Tussetkapelle, Philippsreut

Die Originalkapelle aus dem Böhmerwald wurde diesseits des einstigen „Eisernen Vorhangs“ in Philippsreut nachgebaut. Den vielen Vertriebenen diente sie als Ersatz für das ehemals unerreichbare und verloren gegangene Heiligtum. 3 Jahre Bauzeit waren erforderlich, um die Kapelle originalgetreu in Philippsreut entstehen zu lassen. Der Gemeindebetreuer von Obermoldau und Initiator des Nachbaus, Herr Emil Weber, hat sich neben anderen „Mitstreitern“ um diese Gedenkstätte große und unvergessliche Verdienste erworben.
40 Jahre nach der Vertreibung – die feierliche Einweihung der neuen Tussetkapelle fand am 27. Juli 1985 durch den damaligen Passauer Bischof Franz Xaver Eder statt – hatten die aus ihrer einstigen Heimat vertriebenen Böhmerwäldlern mit dieser Gedenkstätte endlich einen neuen und würdigen Mittelpunkt gefunden.
Das Buch über die Geschichte der Entstehung der neuen Tusset-Kapelle mit zahlreichen weiteren interessanten Beiträgen liegt in der Kapelle auf und kann zum Preis von 2,50 € erworben werden.
Alljährlich am 15. August findet zu Ehren der Gottesmutter vom Tussetberg eine Wallfahrt statt.

Öffnungszeiten:
täglich von 8:00 – 20:00 Uhr

Betreuerin:
Frau Therese
Friedsam,
Hauptstraße 1,
Tel. 08550 / 763